Eine Geschichte von großen Wünschen und schwachen Muskeln…
Vor langer, langer Zeit, als von Menschen noch gar nicht die Rede war, flog ein kleiner Komet durch die Weiten des Alls. Er war nicht besonders groß und auch nicht besonders schnell. Ich würde sagen, dass er ein ziemlich durchschnittlicher Komet war. Er flog schon ziemlich lange einsam und schaute schon immer wehmütig auf die anderen Himmelskörper.
Hier sah er einen Stern mit vielen Planeten in seiner Umlaufbahn und dort sah er Planeten mit vielen Monden in ihrem Orbit und in unserem kleinen Kometen wuchs der Wunsch auch einen Himmelskörper in seiner Umlaufbahn zu haben. Doch er wusste nicht wie er es anstellen sollte.
Eines Tages flog er an einem unglaublich schönen Mond vorbei. Seine Rundung war absolut perfekt und seine Oberfläche rein und makellos, nicht so zerstört und vernarbt wie die der anderen Monde. Er verliebte sich sofort in diesen Mond und entschied, dass dieser Mond in seine Umlaufbahn gehörte. Und überhaupt erschien dem kleinen Kometen der Mond so unglaublich perfekt und richtig. Er steuerte also in seine Richtung und begann mit aller Kraft seine Schwerkraft auf den Mond zu wirken.
Und tatsächlich schien es für einen kurzen Moment so, als würde der Mond ein wenig ins Schlingern geraten. Seine Bahn schien sich etwas in die Richtung unseres Kometen zu strecken und es schien fast so, als würde auch der Mond sehr gerne in die Umlaufbahn des Kometen wechseln.
Doch eines hatte der Komet vergessen. Ein Mond fliegt nicht so frei wie er durch das All. Ein Mond ist Satellit eines Planeten. Und dieser eine Mond, dieser eine schöne, perfekte und wunderbare Mond, war Satellit eines großen Planeten. Der Planet war so groß, dass weder der Mond noch der Komet auf dessen andere Seite schauen konnte. Und der Planet hat, wie es in der Natur der Dinge nun mal so liegt, eine starke Gravitation. Seine Kräfte hielten den Mond fest in seinem Bann.
Der Komet spürte die Macht des Planeten denn, obwohl er es dem Mond regelrecht ansah, dass er gerne seine alte Umlaufbahn verlassen möchte, sah er den Mond erzittern in seinem Zwiespalt. Es begann ein Ziehen und Zerren der Kräfte und Gegenkräfte und der Mond wurde hin- und hergerissen.
Doch was soll ich Euch erzählen? Wie hätte ein kleiner Komet gegen die schier übermächtige Kraft eines so großen Planeten ankommen können?
Der Komet erkannte fast zu spät, dass er gegen die Macht des Planeten nicht auszusetzen hat und dass das Spiel der Kräfte ihn und den Mond zerstören würde.
Also ließ er ab und flog wieder seiner Wege. Sehnsüchtig blickte er hinter sich und sah, wie der Mond sich in seiner Bahn wieder beruhigte und er entschied nie mehr Planet spielen zu wollen. Denn eines wusste unser kleiner Komet nun. Dinge, die man in seine Umlaufbahn bannen möchte müssen es nicht nur aus freien Stücken wollen sondern vor allem auch frei sein.
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